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Rückblick: Through her* Eyes – Filmtage zu Frauen*rechten

 

Vom 11. bis 13. Mai 2023 fanden erstmals die „Through her* Eyes – Filmtage zu Frauen*rechten“ im Arthousekino atelier am bollwerk in Stuttgart statt. Die Filmtage wurden kuratiert von Anna Bakinovskaia und Malina Becker und organisiert durch das Feministische Frauen*gesundheitszentrum Stuttgart e.V. Insgesamt wurden vier Kurzfilme und 7 Langfilme gezeigt, die gut beim Publikum ankamen.
 

Die Filmtage wurden am Donnerstagabend mit dem Kurzfilm „Mizuko“ von der amerikanisch-japanischen Filmemacherin Kira Dane und dem irischen Dokumentarfilm „The 8th“ eröffnet. In dem Langfilm begleiten die Filmemacherinnen zwei Aktivistinnen der Protestbewegung für die Legalisierung von Schwanger-schaftsabbrüchen in Irland. Lucy Kennedy, eine der Regisseurinnen und Produzentinnen des Films, war Gast der Filmtage. Gemeinsam mit Aktivist*in JJ vom Stuttgarter Pro Choice Bündnis beantwortete sie die Fragen Publikums, woraus sich ein sehr spannendes und aktives Gespräch entwickelte. Im Anschluss konnte im Foyer des ateliers am bollwerk bei einem kleinen Empfang weiterdiskutiert werden.

 

Am Freitag, 12.5. um 16.30 Uhr wurde der Dokumentarfilm „Dear Future Children“ über drei Aktivistinnen aus Hongkong, Chile und Uganda in ihrem Kampf für Gerechtigkeit gezeigt. Fabian Lieb, Produktionsleiter des Films, berichtete über die Umstände, unter denen das junge Filmteam den Film drehte.

 

Um 18 Uhr zeigte die Filmemacherin Angélica Cruz Aguilar in ihrem Erstlingswerk „Vivas“ die grausame Realität von Femiziden (Morde an Frauen) in Mexiko. Die Filmemacherin, die zum Gespräch anwesend war, wurde in Mexiko-Stadt geboren, studierte in Tübingen und lebt heute in Stuttgart und Berlin. Das von Anne Kruse moderierte Gespräch war sehr intensiv mit vielen Fragen aus dem Publikum.

 

Um 21 Uhr wurden der Kurzfilm „Don’t tell anyone“ der iranischen Filmemacherin Sahar Sotoodeh sowie der Dokumentarfilm “With this Breath I fly“ eines amerikanischen Filmemacher-Duos gezeigt. In letzterem werden zwei Protagonistinnen porträtiert, die in Afghanistan wegen „moralischer Verbre-chen“ inhaftiert sind und um ihre Freiheit kämpfen. Das Filmteam begleitete sie 10 Jahre lang.

 

13.5.: Am Samstag, den 13.5. gingen die Filmtage mit drei Dokumentarfilmen zu Ende. Um 16 Uhr wurde der deutsch-äthiopische Dokumentarfilm „Unter uns Frauen“ gezeigt, gefolgt von einem Gespräch mit Teresa Ulbrich, einem Mitglied des Produktionsteams. Moderiert wurde das Ge-spräch von Doris Braune, einer Aktivistin und Heiltherapeutin aus Stuttgart.

 

Um 18.30 Uhr ließ der Dokumentarfilm „The Dilemma of Desire“ der amerikanischen Filmemacherin Maria Finitzo verschiedene Frauen* zu sexueller Selbstbestimmung und Lust zu Wort kommen.

 

Den Abschluss bildeten um 21 Uhr der Kurzfilm „Two-Spirit“ aus Kolumbien und der argentinische Dokumentarfilm „Our Bodies are Your Battlefields“, der zwei Aktivistinnen der transsexuellen Frauenbe-wegung in Argentinien porträtiert.

 

Die Partnerorganisationen Amnesty International, Heinrich Böll Stiftung, Pro Choice und FF*GZ präsentierten ihre Stände im Foyer des Ateliers im Bollwerk und informierten das Publikum über ihre Aktivitäten.

 

Wir freuen uns, dass die „Through her* eyes – Filmtage zu Frauen*rechten“ vom Publikum trotz des vollen Veranstaltungswochenendes so gut angenommen wurden. Während der Filmtage gab es viele wichtige Diskussionen, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf wichtige Fragen der Frauen*rechte lenkten. Die Anwesenheit von Filmemacher*innen und Expert*innen bot eine zusätzliche Möglichkeit sich auszutauschen und mehr über den Film zu erfahren. Die Filme bildeten eine Bandbreite an Themen ab und ein besonderes Merkmal war zudem, dass der Großteil von Filmemacherinnen* gemacht wurde. Es besteht die Überlegung, die Filmtage alle zwei Jahre in Stuttgart durchzuführen.

 

Fotos:
 

1. Voller Kinosaal und Diskussion am Eröffnungsabend

 
2. Szene aus dem Eröffnungsfilm „The 8th“
 
3. Filmemacherin Angélica Cruz Aguilar (li.) im Gespräch mit der Moderatorin Anne Kruse.
 
4. Im Anschluss an „Unter uns Frauen“ berichtet Theresa Ulbrich (li.) mehr über den Film.

 

Fotografin: Sofia Ewska