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Aufsuchende Gesundheitsberatung

 

Aufsuchende Gesundheitsberatung Ein Projekt des FF*GZ e.V. und dem MüZe Sü

Durch die Unterstützung der Glückspirale konnte das Feministische Frauen*gesundheitszentrum Stuttgart e.V. ein Projekt der aufsuchenden Gesundheitsberatung starten. Zwei Mitfrauen des FF*GZ und Heilpraktikerinnen (Doris Braune und Ingrid Brombeis) hatten am 1. Juli 2025 als einen Beitrag unseres Vereins damit begonnen, in den verschiedenen Treffs innerhalb des Mütterzentrums Süd – MüZe e.V., wie dem internationalen Frauenfrühstück, Gruppen- und Einzelberatungen unentgeltlich anzubieten.

 

Eigentlich wollten wir mit den Themenschwerpunkten „Menstruationsschmerzen und Zyklusunregelmäßigkeiten“ beginnen, aber in den lebhaften Gesprächen kamen von Anfang an alle Fragen der Frauen zur Sprache, zum Beispiel, ob klumpiges Menstruationsblut normal sei oder welche gynäkologische Vorsorge und Versorgung Frauen zustehen, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben. Nach unserer bisherigen Erfahrung gibt es einen großen Beratungsbedarf, sowohl hinsichtlich der gynäkologischen Beschwerden als auch beim Verständnis des deutschen Gesundheitssystems. Bei unserer Beratung geht es darum, Frauen in der präventiven Gesundheitsfürsorge zu unterstützen, beispielsweise, welche Anwendungen, Tees und Lebensstiländerungen Menstruationsschmerzen lindern können und ohne Schmerzmittel ertragbar machen und viele weitere Selbsthilfemöglichkeiten mehr. Selbstverständlich ist es ebenso wichtig, bei Symptomen, die auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinweisen, die richtigen Anlaufstellen zu vermitteln. Das kann im Falle von bestimmten Symptomen ein Brustzentrum sein, eine gynäkologische Praxis oder auch direkt das Krankenhaus.

 

Dass unser Projekt von Anfang an auf so große Resonanz gestoßen ist, ist der Arbeit des Vereins Mütterzentrum Süd zu verdanken. Sie haben für die unterschiedlichsten Themen von Frauen und Müttern, aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern und mit unterschiedlichsten Bedürfnissen ein großes Netz an regelmäßig stattfindenden Gruppen installiert wie Stillcafés, Sprachkurse und Bildungsangebote wie „LernRaum“, dem Mittwochs-Café sowie das „Sprachcafé“ und Gesundheitsthemen. Die Gruppen werden jeweils von sprachkundigen Frauen geleitet und das ermöglicht allen Beteiligten einen regen Austausch. Diese Arbeit des Mütterzentrums schafft viele Räume der Begegnung, des Lernens, des sozialen Miteinanders gerade für Mütter von kleinen Kindern, die in unserer Gesellschaft oft wenig Platz haben. Unsere Kooperation ist für alle ein Gewinn, im Übrigen auch für den Staat. Es verbessert die Integrationsmöglichkeiten ebenso wie es Frauen unterschiedlichster Herkünfte zusammenbringt. Und was die Frauengesundheit anbelangt, so ist die Selbstermächtigung von Frauen in Bezug auf ihren Körper für sie selber, aber auch volkswirtschaftlich gesehen, ein Gewinn. Wir vom FF*GZ sehen darin ein praktisches Beispiel für intersektionalen Feminismus!